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Salty Pajamas


S/T


Moloko Plus
Wie jetzt? Die sind aus Karlsruhe? Und diese schicke Scheibe ist auch noch deren Debutalbum? Ich komme aus dem Staunen nicht heraus. Mit äußerst interessanten Instrumenten namens Westerngitarre, Banjo und Kazoo, einem verzerrten quäkigen Gesang und ordentlich Low Fi Trash und Sound spielt das Trio fluffigen Bluegrass, Country, Folk und RocknRoll, der ohne Zweifel direkt aus den Staaten kommen könnte.
Diese Platte haut mich vom Hocker. Ich bin zwar nicht der typische Country Fan, aber das, was diese Herren musikalisch fabrizieren, trifft genau meinen Nerv und erinnert an so rein gar nichts, was ich bisher auf Scheibe in meinem Plattenschrank stehen habe. Respekt! (Sandra, 9 von 10)

Ox #102
Ein deutsches Trio, das unter anderem mit Westerngitarre, Banjo, Bluesharp und Kazoo an den Start geht. Durch diese Instrumentierung ist natürlich schon ein deutlicher Country-Einschlag zu spüren, der aber durch viele weitere Einflüsse und Komponenten ergänzt wird.
Produktion, Songwriting und insbesondere der Gesang lassen einen auch an Blues, klassischen Folk amerikanischer Prägung, LoFi-Garagenrock und Sixties-Beat denken. Das Album macht es einem insgesamt nicht ganz einfach.
Das alles ist zwar rundum eigenständig, kreativ, ehrlich, authentisch und auch sympathisch. Aber irgendwie werde ich auch nach mehrmaligem Hören das Gefühl nicht los, dass die Band ein bisschen zwischen allen Stühlen sitzt.
Für die Country-Fans ist zuviel Blues und LoFi dabei, für die Punk-Puristen wiederum zuwenig Drive und Tempo und für die LoFi-Fraktion gibt es wahrscheinlich nicht ausreichend Wildheit und Dilettantismus.
Ich befürchte, dass es die Band schwer haben wird, mit diesem Album richtig durchzustarten. Schade eigentlich. (Axel M. Gundlach, 6 von 10)

Rocktimes
Salty Pajamas... das ist eine krude Mischung aus Garagen-Country-Folk-Hillbilly-Rock'n'Roll, der mir so noch nicht untergekommen ist. Etwas seltsam bzw. durchaus ungewöhnlich im Gesamt-Klangbild, aber okay, wollen wir doch mal sehen:
"Meat Country" beginnt die Scheibe mit einem ganz eigenen Mix aus Rock'n'Roll und Country, den man aber auch nicht unbedingt als Country Rock bezeichnen könnte. Auf jeden Fall rockt die Nummer schön nach vorne, wird von einer Harmonika unterstützt und kann mit feinen Gesangsmelodien punkten. War der von Effekten verfremdete Gesang zum Start noch interessant, so irritiert es mich aber doch eher, dass an diesem Stilmittel für die gesamten zwölf Songs festgehalten wurde. Diesbezüglich wäre Weniger definitiv Mehr gewesen.
Die Tracks an sich sind allerdings durch die Bank sehr cool, gut geschrieben, clever instrumentiert und die Arrangements gefallen ebenfalls. Vor meinem geistigen Auge habe ich beim Anhören irgendwie immer eine etwas abgedrehte Hillbilly-Combo in irgendeiner Scheune im tiefsten Arkansas, die gerade zum Tanz aufspielt. Und das ist jetzt alles andere als negativ gemeint. Auch die Tempi der Nummern variieren immer in einem Maß, dass es niemals langweilig wird.
Überrascht war ich allerdings von der Tatsache, dass es sich bei Salty Pajamas lediglich um ein Trio handelt. Der Frontmann Jonas bewältigt dabei neben dem Gesang und den Gitarren noch vier weitere Instrumente, was bei einer Studioproduktion natürlich kaum ein Problem ist. Die offene Frage ist lediglich, ob live auf der Bühne noch zusätzliche Musiker mit am Start sind oder die Combo sich dann mit anderen Arrangements bzw. von den Instrumenten her etwas abgespeckter präsentiert. Aber, ehrlich gesagt, - ob das eine oder andere - interessieren würde mich das schon und einen Gig des Terzetts zu besuchen, würde ganz sicher Spaß machen und wäre mal eine Erfahrung wert.
Sehr rockig und vom Songwriting an den alten Rock'n'Roll aus den Fünfzigern erinnernd, kommt "Wooden Friendship" um die Ecke gebogen. Da zuckt das Tanzbein und alles könnte so richtig cool sein, wären da nicht immer diese verfremdeten Vocals. Ganz sicher eine individuelle Wahrnehmung meinerseits, die noch lange nicht von jedem geteilt werden muss. Dennoch: Bei mir hätte das Teil einen höheren Langzeitwert, wäre das eine oder andere Mal auf die Effekte verzichtet worden.
Noch zusätzlichen Spaß zu den geilen Tracks bringt das immer wieder mal von Jonas eingeflochtene Banjo ein und logischerweise tragen auch die Melodica sowie das Kazoo zusätzliche Klangfarben bei, die mir ein ums andere Mal ein Lächeln auf die Lippen zaubern. Bei "Somebody Else's Bed" ist ein gewisser Klaus zu Gast, honky-tonkt nicht nur sehr passend auf dem Piano, sondern fügt auch noch das ein oder andere beherzte Flötensolo hinzu. Herrlich!
Wer Lust auf etwas schrägen Garagen-Hillbilly mit jeder Menge Spaß inne Backen hat, der sollte die Combo definitiv mal anchecken. Die Songs sind klasse, die Arrangements auch gut, der Gesang im Prinzip ebenfalls, nur die Vocal-Effekte... naja, ihr wisst schon...

SepiaChord
Instrumentation wise (with the presence of banjo, blues harp, kazoo and glockenspiel) Salty Pajamas are most akin to country/Americana roots music. But, with the low-fi ruckus they boys bring to their songs they're more closely related to (folk) punk bands like Ramshackle Glory and This Bike is a Pipe Bomb.
That being said, the recorded-in-a-haunted-bathroom vocals have a melancholic twang which means Salty Pajamas will always have a country feel that can't be ignored.
Good stuff.
Favorite track: "Alligators", probably because of of the nifty way singer Jonas pronounces "Al-eeee-gate-ers"